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20.08.2018

Pschierer: Bergerlebnis auch für Menschen mit Handicap sichern

Bayerns Wirtschaftsminister sichert Oberallgäuern Unterstützung zu

Sonthofen. Bayerns Wirtschaftsminister Franz-Josef Pschierer (CSU) hat im Oberallgäuer Sonthofen den Vertretern aus Politik und Wirtschaft Unterstützung bei aktuellen Problemen zugesichert. Im Wirtshaus Anno stellte der Ostallgäuer den großen Nutzung des neu geschaffenen Kompetenzzentrums Tourismus an der Hochschule in Kempten heraus. Die Ansiedlung von Center Parcs im nördlichen Oberallgäu sieht Pschierer positiv. „Man müsse ausloten, wie eine Wertschöpfung für die gesamte Region erreicht werden kann, so der Minister. Der Landtagsabgeordnete Eric Beißwenger hatte ihn ins Oberallgäu eingeladen.



Bild (von links): Bgm Gerhard Olexiuk (Oberreute), Hartmut Wimmer (Outdooractive), Bgm Christian Wilhelm (Stadt Sonthofen), Bgm Konrad Kienle (Balderschwang), MdL Eric Beißwenger, StM Franz Josef Pschierer, Bianca Meyer (Hotel Ifenblick Balderschwang)

Er appellierte an die Seilbahnbetreiber im Oberallgäu möglichen Modernisierungsbedarf anzumelden. Nur wenn er genügend Rückmeldungen hätte, könnte er sich weiter stark machen für Fördergelder in diesem Zusammenhang. Grundsätzlich sieht Pschierer die Bergbahnen als wichtiges Zugpferd für den Tourismus im Süden Bayerns. Die Seilbahnen befördern ältere Menschen und solche mit Handicap in die Berge und bieten ihnen ein einmaliges Naturerlebnis, was ihnen sonst verwehrt bleibe, so Pschierer. Er steht auch zum Thema Beschneiung: „Wir können im Allgäu oder in Oberbayern darauf nicht verzichten, außer es gibt ein europaweites Verbot künstlichen Schnee zu produzieren.“ Dank kam hierzu aus Oberstaufen: „Ohne die Hilfe des Freistaats hätten die Bergbahnen hier nicht auf den heutigen Stand modernisiert werden können. Ich möchte an dieser Stelle „Danke“ sagen“, so Imbergbahn-Geschäftsführer Thomas Lingg. Er verwies auf steigende Gästezahlen nach der Maßnahme.

Der stellvertretende Landrat im Oberallgäu, Alois Ried, der gleichzeitig Bürgermeister von Ofterschwang ist, sieht für ihn und seine Bürgermeisterkollegen die Problematik, dass bei den zahlreichen Fördermöglichkeiten bald kein Durchblick mehr möglich ist. Eine Bündelung ist aber aufgrund unterschiedlicher Fördertöpfe schwierig, gab der Wirtschaftsminister zu bedenken. Er schlug ihm dagegen ein Sammeln von Projekten vor, um anschließend zu sehen, welche Töpfe passen für eine Förderung. Grundsätzlich könne er sich aber einen Förderleitfaden vorstellen, das Thema sei bei ihm angekommen, so Pschierer.

Gerade zur Frage, wie es mit dem Tourismus im Allgäu in 20 Jahren aussehe, brachte Franz-Josef Pschierer die neu geschaffenen Möglichkeiten an der Hochschule in Kempten ins Spiel. Hier sollen in den kommenden Jahren die Zukunftsmodelle geschaffen werden, um das Allgäu wettbewerbsfähig zu halten. Auch vollkommen neue Ideen könnten neue Zielgruppen auf die Region aufmerksam machen. „Was sind die Megatrends und wie können wir hier vor Ort dabei sein“, stehe im Mittelpunkt, so Pschierer. Bei all diesen Themen müsse aber berücksichtig werden, dass nicht der Effekt des „Overtourism“ eintritt. Der Wirtschaftsminister meint: Einheimische müssten dazu mehr als je zuvor mit ins Boot geholt werden.

Landrat Anton Klotz will den Öffentlichen Personennahverkehr noch weiter verbessern. Trotz des zu teuren Plans für eine Regionalbahn möchte er weiter am Ausbau festhalten. Für Einheimische und Touristen sei eine funktionierende Beförderung gleichermaßen wichtig, fügte der Oberallgäuer CSU-Landtagsabgeordnete Eric Beißwenger an.