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04.02.2015

Wildunfälle in Bayern

Landtagsabgeordnete Alexander Flierl und Eric Beißwenger fordern abgestimmte Maßnahmen

München. Die Zahl der Wildunfälle in Bayern ist ein ernstzunehmendes Problem, der Anteil am Verkehrsunfallgeschehen liegt bei rund 17 %, selbst wenn die vorläufigen Zahlen bis einschließlich Oktober für 2014 einen leichten Rückgang aufweisen.
Mit Unverständnis reagieren der jagdpolitische Sprecher der CSU, MdL Eric Beißwenger, und der Schwandorfer Stimmkreisabgeordnete, Alexander Flierl, jedoch auf die Forderung der SPD, zur Reduzierung von Wildunfällen ausschließlich auf eine Erhöhung der Abschusspläne – sogar unter Zuhilfenahme von Nachtzielgeräten – zu setzen.
 
„Die SPD offenbart mit diesem Vorschlag wieder einmal ihr fehlendes wildbiologisches Wissen als auch ihre jagdliche Unbedarftheit und Unkenntnis“, so Landtagsabgeordneter Flierl, der auch Vorsitzender der Kreisgruppe Oberviechtach im Bayerischen Jagdverband ist. Abgesehen davon, dass für die Erlegung von Schwarzwild kein Abschussplan besteht, dürfe das Problem von Wildunfällen nicht alleinig auf eine angeblich zu hohe Wilddichte reduziert werden. Gleichfalls sei es verfehlt, eine Korrelation mit erhöhten Verbissschäden zu konstruieren.
Die beiden CSU-Abgeordneten sehen sich in ihrer Ansicht auch durch ein Schreiben von Staatsminister Joachim Herrmann bestätigt, der auf eine Anfrage mitteilte, dass die Größe und Zusammensetzung des Wildbestandes nur ein Faktor für einen erhöhten Wildwechsel darstellt. „Es bedarf eines breiten Ansatzes, mit vielen Maßnahmen und keiner einseitigen Betrachtungsweise, um die Wildunfälle zu senken“, bringt Landtagsabgeordneter Eric Beißwenger zum Ausdruck und begrüßt das gemeinsame Vorgehen des Ministeriums zusammen mit dem Bayerischen Jagdverband, der Regierung und dem Polizeipräsidium von Niederbayern sowie ausgewählten Straßenbauämtern, die in Niederbayern aufgrund eines erhöhten Aufkommens von Wildunfällen nach Lösungsansätzen suchen.
 


Mit zwei Projekten soll dort das Unfallgeschehen analysiert und Möglichkeiten zur Vermeidung von Wildunfällen erarbeitet werden. So wurde gemeinsam mit dem Bayerischen Jagdverband eine Untersuchung durchgeführt, die derzeit ausgewertet wird. Zudem erfolgte eine Erprobung von Wildunfallkommissionen in Niederbayern, die auf drei Jahre angelegt ist und nach Abschluss des Probezeitraums eine Bewertung über den Erfolg dieses Projekts erlaubt. Die Unfallkommissionen setzen für die umfangreiche Analyse und Maßnahmenfestsetzung neben der Abschussplanung und Schwerpunktbejagung u.a. auf mehrere Parameter, wie z.B. eine optimierte Gestaltung des Straßenseitenraumes, eine Kombination von Duftzäunen und Reflektoren, Wildlenkung, Möglichkeiten zur Warnung vor Wildwechseln sowie Prävention durch Information und Aufklärung der Verkehrsteilnehmer.
Derartig örtlich angepasste sowie eine Kombination verschiedenster Maßnahmen und eine Einbindung aller Beteiligten erachten Beißwenger und Flierl für zielführend, anstatt wiederum nur nach höheren Abschusszahlen zu rufen.
Flierl: „Nur mit der Büchse allein kann man die Wildunfälle nicht senken, intelligente und durchdachte Lösungen sind gefragt“. Die beiden Abgeordneten kündigen zudem einen Antrag an, dass dem Landtag nach der Evaluierung der Projekte zur Steigerung der Verkehrssicherheit berichtet wird.